Das Projekt wurde 2012 mit einer kleinen Gruppe von Müttern mit krebskranken Kindern gestartet. Wir kauften bolivianische Alpakawolle oder bolivianische Stoffe und brachten den Müttern bei, wie man die Materialen zu Produkten verarbeitete. Die Mütter arbeiteten dann zu Hause oder auf der Station weiter an ihren Kreationen. Zu Beginn strickten die Mütter Schals und Mützen aus Alpakawolle. Mit der Zeit lernten sie auch, wie man verschiedene Taschen, Kinderprodukte und Dekorationsartikel herstellt.
Die gesammelten Handarbeiten wurden per Post in die Schweiz geschickt, wo wir sie an Standbesitzer, Freunde und Bekannte verkauften. 70% des Erlöses aus dem Verkauf der Produkte gingen direkt an die Eltern, die das Produkt hergestellt hatten. 30 % gingen an das Projekt „Gotita Roja“, das jetzt „Carita feliz“ heisst und Medikamente sowie Laboruntersuchungen für krebskranke Kinder finanziert.
Mit der Zeit kamen immer mehr Gruppen hinzu. Die Handarbeitskurse werden von ehrenamtlichen Freiwilligen geleitet. Seit 2019 finden die Handarbeitskurse im Atelier Gotita Roja in der Nähe des Krankenhauses statt. Im Laufe der Jahre ist das Projekt auch in Bolivien immer bekannter geworden. Die Mütter stellen mittlerweile viele verschiedene Handarbeiten her und verkaufen diese direkt vor Ort, in Bolivien, an verschiedenen Ständen auf Märkten. Die Produkte sind beliebt und können sehr schnell verkauft werden. Aus diesem Grund werden die meisten Kunsthandwerke nur noch lokal in Bolivien verkauft.
Auch junge Menschen haben sich aus eigenem Antrieb an dem Projekt beteiligt. Ein Patient, Yasmani (links), begann, Makramee-Armbänder herzustellen, um seiner Mutter zu helfen, Geld zu beschaffen. Er wandte sich an die Sozialwerkstatt, um einen Job zu finden, und inspirierte andere junge Menschen wie Juan José (Patient und Freund) zur regelmäßigen Teilnahme. Obwohl Yasmani nach einem langen Kampf gegen den Krebs verstorben ist, inspirieren seine Idee und sein Geist die Werkstatt weiterhin. Seine Mutter ist nach wie vor aktiv an dem Projekt beteiligt und hält sein Vermächtnis am Leben.